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Von GSM über GPRS und UMTS zum LTE- und 4G-Standard – das Mobilfunknetz ist immer leistungsfähiger geworden. Netzbetreiber haben es sich zum Ziel gesetzt, immer schnellere Datenraten und flächendeckend stabile Verbindungen zu gewährleisten, die auch unterwegs eine unterbrechungsfreie Datenübertragung und damit ruckelfreies Streaming ermöglichen. Aber was genau steckt hinter der Bezeichnung 4G? Und warum ist es nicht ganz richtig, 4G und LTE gleichzusetzen?

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was versteht man unter 4G?
  3. Ist 4G und LTE das Gleiche?
  4. Welche Provider nutzen 4G und LTE?
  5. 4G im Vergleich
  6. Häufig gestellte Fragen
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Mobiles Internet Vergleich

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Abkürzung 4G ist die vierte Mobilfunkgeneration gemeint.
  • 4G ermöglicht Spitzenbandbreiten von mindestens 1.000 Megabit pro Sekunde – zumindest aus technischer Sicht.
  • 4G mit LTE gleichzusetzen ist nicht korrekt. In Deutschland erfüllt lediglich die LTE-Advanced-Version die 4G-Standards.
  • Spätestens seit der 3G-Abschaltung lassen sich 4G- beziehungsweise LTE-Tarife bei jedem Mobilfunkanbieter finden.

Was versteht man unter 4G?

Hinter der Abkürzung 4G verbirgt sich die vierte Mobilfunkgeneration, die mitunter auch als IMT-Advanced (International Mobile Telecommunications-Advanced) beziehungsweise LTE-Advanced (Long Term Evolution-Advanced) bezeichnet wird. Für den Mobilfunkstandard gelten verschiedene internationale Richtlinien beziehungsweise Mindestanforderungen. Diese wurden von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) – einer UN-Sonderorganisation – festgelegt. 4G kennzeichnen vor allem folgende Eigenschaften:

  • Datenübertragung in Hochgeschwindigkeit
  • Downloadraten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde
  • Latenzzeit von etwa 10 Millisekunden
  • Abwärtskompatibilität zu älteren Standards wie UMTS oder HDSPA

Diese Eigenschaften ermöglichen HDTV-Streaming, Echtzeit-Audio, Video-Telefonie und Online-Spiele auf dem Smartphone oder Tablet.

4G basiert auf der vorangegangenen dritten Mobilfunkgeneration, nutzt aber neue variable Bandbreiten, um eine schnellere und effizientere Datenübertragung zu gewährleisten. Der 4G-Standard greift auf die Frequenzbänder zwischen 800 und 2.600 Megahertz zurück. Jede Frequenz besitzt eine andere Reichweite und Geschwindigkeit. Das bringt den Vorteil mit sich, dass Nutzerinnen und Nutzer keine Einbußen bei der Datenübertragungsrate befürchten müssen. Daher ist die Nutzung eines schnellen Datentarifs auch in stark frequentierten Gegenden problemlos möglich.

Schon gewusst?

Ob Sie im 4G-Netz unterwegs sind, wird Ihnen für gewöhnlich auf dem Display Ihres Smartphones oder Tablets angezeigt. Allerdings kann die Anzeige je nach Modell beziehungsweise Hersteller variieren. Manchmal steht in der Statusleiste "4G" oder "4G+", in anderen Fällen "LTE" beziehungsweise "LTE+". Die Bezeichnung 5G steht dagegen für die neueste Mobilfunkgeneration.

Netzabdeckung bei 4G

Die hohe Flexibilität beim Einsatz der verschiedenen Frequenzbänder bringt Nutzerinnen und Nutzern von 4G den Vorteil, dass sie hierzulande fast flächendeckend von einem guten Mobilfunkempfang profitieren. Die Netzabdeckung ist bei 4G beziehungsweise LTE nicht nur in Großstädten und Ballungsräumen gut ausgebaut, sondern auch in ländlichen und abgelegenen Gebieten. Anfang 2023 lag die deutschlandweite Netzabdeckung bei 99 Prozent (nach Bevölkerung).

Wenn Sie dauerhaft keinen LTE-Empfang haben, muss nicht zwangsweise ein schlechter Mobilfunkempfang vor Ort dafür verantwortlich sein. Einerseits sind sehr alte Smartphones nicht immer für LTE ausgelegt. Andererseits nutzen manche Menschen noch alte Bestandstarife, die kein Highspeed-Surfing via LTE beinhalten. Es gibt auch Fälle, in denen es der Provider versäumt hat, eine neue SIM-Karte zuzustellen.

Was ist Voice over LTE?

Voice over LTE – kurz VoLTE – bedeutet nichts anderes als Telefonieren über das LTE-Netz. Anders als bei 2G und 3G wird Sprache hier nicht physikalisch und leitungsgebunden übertragen, sondern in Datenpakete aufgeteilt und via LTE übermittelt. Das Verfahren sorgt nicht nur für eine deutlich bessere Sprachqualität, sondern ebenso für einen schnelleren Verbindungsaufbau und einen niedrigeren Stromverbrauch.

Ist 4G und LTE das Gleiche?

Wer einen Mobilfunkvertrag abschließt, kommt schnell mit den Begriffen 4G und LTE durcheinander, denn im Alltag wird beides oftmals gleichgesetzt – vor allem aus Marketinggründen. Da die für 4G festgelegten Richtlinien auf gewöhnliches LTE nicht vollständig zutreffen, ist diese Gleichsetzung aber nicht ganz korrekt. Die Vorgaben sehen nämlich unter anderem Spitzendatenraten von 1.000 Megabit pro Sekunde vor.

Strenggenommen stellt klassisches LTE daher eher eine 3G-Verbesserung dar. Die korrekte Bezeichnung müsste deshalb 3,9G beziehungsweise 3,9G-Netz lauten. Lediglich in Gebieten, in denen die Weiterentwicklung LTE-Advanced (oft kurz als 4G+, LTE-A oder LTE+ bezeichnet) verfügbar ist, erfüllt das Netz aus technischer Sicht die internationalen 4G-Vorgaben. Die in der Praxis tatsächlich erreichte Bandbreite fällt oftmals jedoch deutlich niedriger aus als die theoretische Obergrenze.

Was ist schneller: 4G oder LTE?

Mittlerweile gibt es zahlreiche LTE-Ausbaustufen, die unterschiedliche Bandbreiten liefern. Insbesondere in Großstädten ist in vielen Fällen bereits der Standard LTE-Advanced verfügbar, der die international gültigen 4G-Vorgaben erfüllt und daher mit 4G gleichgesetzt werden kann. Darüber hinaus verwenden viele Provider die beiden Begriffe als Synonym füreinander. Für Nutzerinnen und Nutzer empfiehlt es sich daher, auf die in den Tarifkonditionen angegebene maximale Datenbandbreite zu achten.

Welche Provider nutzen 4G und LTE?

Mit der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland gibt es drei Netzbetreiber, die unterschiedliche Tarife im 4G-Netz bereitstellen. Es lassen sich aber noch zahlreiche weitere Mobilfunkanbieter mit 4G-Tarifen im Portfolio finden, beispielsweise congstar und Blau. Entsprechende Provider erwerben bei den Netzbetreibern Kapazitäten, um eigene Handytarife anbieten zu können. Nicht selten handelt es sich dabei um Discounter, bei denen die Kosten besonders niedrig ausfallen.

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Tipp

Bei der Wahl eines LTE-Tarifs ist vor allem das Leistungsspektrum von Bedeutung, das zum Nutzungsverhalten passen sollte. Viele Handytarife bieten Ihnen heutzutage ein aus einer Allnet-, einer SMS- und einer Internet-Flatrate bestehendes Komplettpaket. Die maximale Surfgeschwindigkeit und das inkludierte Datenvolumen können jedoch je nach Tarif sehr unterschiedlich ausfallen. Ein weiteres wichtiges Tarifmerkmal stellt die Mindestvertragslaufzeit dar.

4G/LTE: Auf dem Land eine praktische DSL-Alternative

Auch in der heutigen Zeit gibt es vereinzelt noch Regionen, in denen DSL ebenso wenig verfügbar ist wie Kabelinternet. Um trotzdem mit hoher Bandbreite im World Wide Web surfen zu können, bietet sich ein LTE- beziehungsweise 4G-Tarif für zuhause an. Lediglich das meist limitierte Datenkontingent kann sich bei dieser Lösung als Nachteil erweisen. Nutzerinnen und Nutzer sollten daher auf ein ausreichendes Datenvolumen achten. Das gilt insbesondere für diejenigen, die das mobile Internet auch zum Streamen von Videos verwenden möchten.

4G als Basis für 5G

Aktuell ist der 5G-Ausbau in vollem Gange. Der Mobilfunkstandard der fünften Generation baut auf 4G beziehungsweise LTE auf. Das 5G-Netz stellt nämlich zumindest aktuell kein eigenständiges Netz dar, sondern basiert auf der bereits vorhandenen 4G-Infrastruktur. Das bedeutet, in das 4G-Netz werden neue Funktionen und technische Eigenschaften integriert. Dabei findet beispielsweise das sogenannte Dynamic Spectrum Sharing (DSS) Verwendung, welches es gestattet, 4G und 5G im selben Frequenzbereich zu nutzen.

Die 5G-Basisstationen haben allerdings eine vergleichsweise geringe Reichweite, weshalb diese engmaschiger ausgebaut werden müssen als bei 4G. Dies ist auch der Grund, weshalb die 5G-Übertragungsraten momentan noch im unteren Gigabit-Bereich beziehungsweise bei mehreren hundert Megabit pro Sekunde liegen. Für höhere Bandbreiten sind sowohl mehr exklusive 5G-Funkfrequenzen als auch ein eigenes Kernnetz (Standalone-Netz) erforderlich.

4G im Vergleich mit anderen Mobilfunkstandards

Die Mobilfunknetze in Deutschland und international haben in den letzten Jahrzehnten einen großen Wandel erlebt. Das analoge Netz wurde von der zweiten Mobilfunkgeneration mit GSM (Global System for Mobile Communications) und GPRS (General Packet Radio Service) abgelöst. 2G ermöglichte erstmals das Telefonieren und Übertragen von Kurzmitteilungen auf digitalem Wege.

Das 3G-Netz wurde Ende 2021 abgeschaltet, um die Frequenzen für 4G und 5G nutzen zu können. Während UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) im Vergleich zur vorherigen Generation über die doppelte Datenübertragungsrate verfügte, kam HSPA+ sogar auf bis zu 42 Megabit pro Sekunde.

Darauf folgte mit LTE die vierte Generation. Mit einer maximalen Datenübertragungsrate von ursprünglich 100 Megabit je Sekunde bietet LTE eine deutlich höhere Geschwindigkeit beim Surfen im Internet. Mittlerweile fallen die Surfgeschwindigkeiten sogar noch um ein Vielfaches höher aus. Damit erreicht das mobile Internet Übertragungsgeschwindigkeiten, die mit einem Internetanschluss über Glasfaserkabel vergleichbar sind. Die Übertragung bleibt stabil – auch wenn viele Personen das Netz nutzen. Störungen kommen dank der verschiedenen Frequenzbänder erheblich seltener vor, als es bei 3G der Fall ist.

Die Umstellung auf 5G begann 2019 und 2020. Die fünfte Generation verspricht eine Datenrate von 10 bis 20 Gigabit pro Sekunde.

Mobilfunkgeneration
Mobilstandard beziehungsweise -technik
Maximale Übertragungsrate (aktueller Stand)
2G GSM 9,6 Kbit/s
GPRS 115 Kbit/s
EDGE 220 Kbit/s
3G UMTS 384 Kbit/s
HSDPA 7,2 Mbit/s
HSPA+ 42 Mbit/s
4G LTE (3,9G) 500 Mbit/s
LTE Advanced 1,0 Gbit/s
5G 5G 10 Gbit/s

Häufig gestellte Fragen

Ja, 4G stellt hierzulande und auch europaweit momentan sogar die dominierende Mobilfunktechnologie dar. Obwohl die 5G-Technologie zweifellos großes Potential hat, dürfte es noch ein paar Jahre dauern, bis der fünfte dem vierten Mobilfunkstandard ernsthaft Konkurrenz macht oder diesen gar verdrängt.

Wenn Ihnen Ihr Handy in der Statusleiste "4G" anzeigt, surfen Sie im schnellen LTE-Netz im mobilen Internet. Allerdings erfüllt das deutsche LTE-Mobilfunknetz nur in der erweiterten LTE-Advanced-Version die internationalen 4G-Standards.

Bei 5G handelt es sich um die fünfte Mobilfunkgeneration und den Nachfolger von 4G. Der neue Standard gestattet perspektivisch Bandbreiten von 10 bis 20 Gigabit pro Sekunde und punktet zudem mit deutlich niedrigeren Latenzzeiten. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis 5G diese Vorteile voll ausspielen kann. Aktuell befindet sich das 5G-Netz noch im Ausbau und in Speedtests werden selten Übertragungsraten von mehr als 500 Megabit pro Sekunde erreicht.

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