Darknet: Infos und Gefahren
Das Darknet ist ein Teil des Internets, der nicht per Google-Suche erreichbar ist. Es ist ein Ort, an dem Anonymität herrscht – mithilfe des Browsers Tor verschleiern die Nutzer ihre Identität. Das ermöglicht es unter anderem Journalisten, politisch Verfolgten, Oppositionellen in totalitären Staaten sowie Menschen in Ländern, die das Internet zensieren, über das Darknet zu kommunizieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Außerdem sind die Nutzer durch die Anonymität des Darknets vor der Weitergabe und dem Missbrauch ihrer Daten geschützt.
- Wie funktioniert das Darknet?
- Wer hat Zugang zum Darknet?
- Welche Gefahren lauern im Darknet?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Im Darknet können Nutzer völlig anonym kommunizieren – das hilft beispielsweise Bewohnern von repressiven Staaten, die das Internet zensieren.
- Auch viele Kriminelle tummeln sich im Darknet und nutzen es für Waffen- und Drogenhandel.
- Unbedarfte Nutzer sollten das Darknet aufgrund seiner Gefahren lieber nicht besuchen.
Auch Kriminelle nutzen das Darknet für ihre Zwecke: Sie verkaufen dort zum Beispiel Waffen und illegale Drogen. Das macht diesen versteckten Teil des Internets zu einem sehr gefährlichen Ort. Verivox informiert Interessierte nachfolgend über das Darknet, seine Möglichkeiten und seine Gefahren.
Wie funktioniert das Darknet?
Das, was die meisten Menschen als Internet kennen, ist nur die Oberfläche eines Netzwerks, in dessen tieferen Schichten so gut wie alles möglich ist. Unter der Oberfläche, dem Clear Web, stoßen Nutzer zunächst auf das Deep Web. Was sie dort finden, ist in der Regel weder gefährlich noch illegal. Vielmehr bietet die zweite Schicht des Internets Zugang zu einem Vielfachen der Informationen, die das Clear Web bereithält.
Wie kommt man ins Deep Web? Der Unterschied zwischen den Inhalten des Deep Webs und denen des Clear Webs besteht darin, dass erstgenannte nicht von Google oder vergleichbaren Suchmaschinen indexiert werden. Es handelt sich dabei überwiegend um Intranetze sowie Datenbanken von Bibliotheken und Forschungseinrichtungen – viele sind nur mit entsprechenden Login-Daten zugänglich. Interessant ist das Deep Web also vor allem für Forscher und Wissbegierige. Mithilfe spezieller Suchmaschinen können Nutzer aber auch das Deep Web durchsuchen.
Doch wie funktioniert nun das Darknet? Zusammen mit dem Deep Web ist es Teil des Hidden Webs, also des verborgenen Teils des Internets. Während Nutzer für den Zugang zum Deep Web lediglich die richtigen Links beziehungsweise eine entsprechende Suchmaschine benötigen, erfordert ein Besuch im Darknet die Installation eines speziellen Browsers wie Tor, der den Nutzer anonymisiert. Das Darknet ist ein manuell aufgebautes, verschlüsseltes Peer-to-Peer-Netzwerk (auch Friend-to-Friend-Netzwerk). Davon gibt es nicht nur eines – eigentlich müsste man daher also von mehreren Darknets sprechen.
Die Inhalte werden von verschiedenen Knotenpunkten aus zur Verfügung gestellt – ist der jeweilige Anbieter nicht online, sind auch seine Inhalte nicht verfügbar. Die Domains im Darknet sehen anders aus als die allgemein bekannten: Die Domain-Namen sind oft kryptisch und haben ungewöhnliche Endungen wie .onion. Zudem ändern sie sich zugunsten der Anonymität häufig. Ein Inhalt ist also nicht immer unter derselben Adresse zu erreichen, wie dies im Clear Web der Fall ist. Nutzer werden entweder speziell auf eine Darknet-Webseite eingeladen oder müssen die Links immer wieder neu recherchieren.
Wer hat Zugang zum Darknet?
„Und wie komme ich ins Darknet?“, fragen sich viele. Auch wenn das Darknet eine durchaus sinnvolle Funktion für Verfolgte oder Bewohner von Zensurstaaten hat, ist klar: Unbedarfte User sollten sich dort nicht herumtreiben. Schließlich birgt die Anonymität seiner Nutzer auch Gefahren. Straftäter lassen sich im Darknet nur schwer identifizieren und treiben gerade deshalb dort mit Vorliebe ihr Unwesen.
Die tiefste Schicht des Internets zu erreichen, ist zudem kompliziert. Es erfordert die Installation des Tor-Browsers sowie spezielle Anonymisierungsmaßnahmen. Viele Inhalte sind ohne Kontakt zu den Betreibern oder anderen Nutzern nicht abrufbar. Neue Darknet-User werden zunächst oft hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit geprüft und können die meisten Seiten nur mit der Einladung eines erfahrenen Nutzers besuchen.
Was geschieht im Darknet? Auch wenn sie wissen, dass es im Darknet gefährlich ist, fragen sich viele Interessierte, welche Inhalte es dort eigentlich gibt. Doch wer sich den Tor-Browser herunterlädt, gelangt damit nicht automatisch ins Darknet. Er kann auf Clear-Webseiten wie mit einem herkömmlichen Browser surfen. Manche Inhalte des dunklen Netzes unterscheiden sich von den gewohnten Internetinhalten gar nicht so sehr. So gibt es zum Beispiel Facebook als Darknet-Version. Warum? Weil manche Staaten das Internet und damit auch Social Media zensieren. Für deren Einwohner ist das Darknet oft die einzige Möglichkeit, soziale Medien zu nutzen und ihre Meinung frei zu äußern – natürlich ist auch das nicht ungefährlich.
Im Darknet gibt es Blogs, Foren, Nachrichtenseiten, anonyme E-Mail-Programme und vieles mehr, das nicht unbedingt illegal ist. Aber das Darknet ist auch der ideale Ort für den Schwarzmarkt, Drogen- und Waffenhandel, Kinderpornografie, Geldwäsche, Kreditkartenbetrug und illegales File-Sharing. Selbst Auftragsmorde bieten einige dort an. Wer auf einem der Darknet Markets einkauft, zahlt mit Bitcoins, deren Herkunft ein spezielles Anonymisierungsprogramm verschleiert. So lassen sich auch illegale Geschäfte problemlos abschließen, ohne nachverfolgbar zu sein.
Welche Gefahren lauern im Darknet?
Wer sich ins Darknet begibt, setzt sich verschiedenen Gefahren aus. Zwar ist die Nutzung dieses Teils des Internets an sich legal, doch unerfahrene Nutzer können schnell unabsichtlich in Schwierigkeiten geraten. Laut einer Studie der britischen Sicherheitsfirma Intelliagg aus dem Jahr 2016 sind 48 Prozent der Webseiten im Darknet illegal. Die Wahrscheinlichkeit, auf einer solchen Seite zu landen, ist also recht hoch. Klickt ein Nutzer beispielsweise versehentlich und ohne es vorher abschätzen zu können auf einen Link, der Kinderpornografie enthält, riskiert er, Post von der Staatsanwaltschaft zu bekommen, sobald der Anbieter auffliegt.
Unbedarfte Besucher können im Darknet nicht nur schnell zu Tatverdächtigen, sondern auch zu Opfern werden: Auf den Märkten findet beispielsweise häufig Betrug statt. Zudem tummeln sich im Darknet unzählige Viren und Trojaner. Sie infizieren nicht nur den PC, sondern leiten oft auch persönliche Daten des Nutzers weiter. Auch wer seine persönlichen Daten selbst im Darknet preisgibt, gefährdet seine Anonymität. Dann kann es durchaus ernst werden: Viele Behörden versuchen, die zahlreichen Straftäter im Darknet zu ermitteln. Wer auf den geheimen Webseiten unterwegs ist, wird daher schnell zum Verdächtigen. Wer sich nicht in Schwierigkeiten bringen möchte, sollte vom Darknet also lieber die Finger lassen.
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