Pipeline
Pipelines sind wichtige Bausteine in der Energieversorgung. Diese Rohrleitungen transportieren Erdöl und Erdgas auf weiten Strecken über Land und unter Wasser. Sie überbrücken große Entfernungen vom Förderort zur Verarbeitungsstätte oder den Verbrauchsort. Pipelines werden weltwirtschaftlich immer wichtiger.
- Röhrensysteme: Allgemeines über Pipelines
- Wachstum auf dem Pipelinemarkt: Öl- und Gastransport
- Pipelines zu Land und zu Wasser
- Das Pipelineprinzip
- Wartung und Sicherheit
Das Wichtigste in Kürze
- Pipelines dienen dem Langstreckentransport von Gas und Flüssigkeiten.
- Bedeutsam für die Weltwirtschaft ist vor allem der Öl- und Erdgastransport.
- Die Fernleitungen sind mehrere hundert bis mehrere tausend Kilometer lang.
- Pumpen erzeugen den permanenten Fluss der Rohstoffe.
Röhrensysteme: Allgemeines über Pipelines
Pipeline ist der englische Name für Rohrleitung. Wortwörtlich übersetzt meint es: Rohr-Linie. Die Entwicklung dieser Transporttechnik ist mit der industriellen Erdölförderung verbunden. Dennoch bezeichnet Pipeline grundlegend jede Leitung, die Flüssigkeiten oder Gase transportiert. Das kann neben Öl auch Benzin sein, warmes Wasser, Abwasser, Bier oder Dampf. Auf kürzeren Entfernungen führen Pipelines sogar Schüttgut wie Sand, Getreide und Granulate. Als Fernstreckensysteme konstruierte Pipelines sichern in erster Linie die Versorgung mit den wichtigen Energieträgern Erdöl und Erdgas. Pipelines sind besonders dadurch effektiv, dass sie im Unterschied zu Güterzügen, LKW oder Schiffen den ununterbrochenen Transport ermöglichen. Neben der Effizienz sind Fernleitungen im Vergleich mit dem konventionellen Transport auch umweltverträglicher.
Wachstum auf dem Pipelinemarkt: Öl- und Gastransport
Erdöl- und Erdgaspipelines zählen zu den wichtigsten Rohstoffinfrastrukturen. Zusammengenommen messen sie global mehr als drei Millionen Kilometer Länge. Das macht sie zum weltumspannenden Transportsystem für Energieträger. Ein Ende des Pipelineausbaus sehen Experten nicht in Sicht. Das liegt auch daran, dass die Energienachfrage weltweit stetig steigt. Besonders der Markt für verflüssigtes Erdgas, auch Liquified Natural Gas (LNG), genannt, wächst anhaltend – weil das Gas in diesem Zustand flexibel, also auch von Schiffen und LKW transportiert werden kann. Geplante oder im Bau befindliche Pipelinevorhaben dienen zugleich der Diversifizierung der Energieträgerversorgung. Das senkt die Marktmacht von Monopolisten und senkt die Abhängigkeit der beziehenden Länder.
Pipelines zu Land und zu Wasser
Zu Land verlaufen Pipelines häufig unter der Erde. Ihre unterirdische Lage schützt die Leitungen nicht nur. Sie verhindert auch, dass die Rohre Hindernisse in der Landschaft darstellen. War das Verlegen von Pipelines früher mit ausgiebigen Grabungsarbeiten verbunden, gibt es mittlerweile auch moderne, grabungslose Verlegeverfahren. Rohrbrücken überwinden Täler und Flüsse. Über Meeres- und Ozeanböden verlaufen Unterwasserpipelines. Weil sie vor der Küste liegen, nennt man sie Offshore-Pipelines. Sie werden unter anderem mit Beton und Stahllarmierung beschwert. Als Beispiele für Fernstreckenleitungen seien genannt:
- Die 1224 Kilometer lange Leitung Nord Stream transportiert Erdgas vom russischen Wyborg durch die Ostsee nach Deutschland.
- Die Transalpine Ölleitung liefert über 750 Kilometer Öl von Triest über die Alpen bis nach Karlsruhe.
- Die Erdölleitung „Freundschaft“ reicht über 3.000 Kilometer von Almetjewsk in Tatarstan über Weißrussland und Polen bis nach Schwedt an der Oder.
Das Pipelineprinzip
Der Rohrdurchmesser der Pipelines beträgt oft über einen Meter und kann bis zu zwei Metern und mehr messen. Öl-Pipelines bestehen aus Stahl- oder Plastikrohren und werden gewöhnlich unterirdisch verlegt. Pumpstationen entlang der Strecke bewegen die Flüssigkeit durch die Fernleitung. Erdgasleitungen bestehen aus Kohlenstoffstahl. Für den Transport wird das Erdgas leicht verdichtet oder verflüssigt. Verdichterstationen setzen das Gas in Bewegung. Ihre Technik entspricht der von Pumpen.
Wartung und Sicherheit
Der Druck ist in Pipelines oft sehr hoch, was das Rohrmaterial unter große Belastung setzt. Regelmäßige Wartung, auch im Inneren der Leitungen durch mobile Roboter ist daher unerlässlich. Sonst könnten Leitungsplatzer auftreten. Die Risikoeinschätzung hängt auch von dem zu transportierendem Material an. Rohöl stellt bei Auslaufen vor allem ein Problem der Umweltverschmutzung dar. Brennbare Gase hingegen steigern das Explosionsrisiko, eine nachhaltig bleibende Umweltschädigung ist aber gering. Gerade hinsichtlich unterseeischer Pipelines warnen Umweltverbände vor unabsehbaren negativen Folgen für die Natur.
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