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Stromverbrauch im Ländervergleich

Aufgrund seiner hohen Bevölkerungsdichte und der Bedeutung als Industriestandort landet Deutschland im Stromverbrauch-Ländervergleich stets in den Top 10. Im Jahr 2020 lag der globale Energiebedarf bei etwa 23.000 Terrawattstunden. Verglichen mit dem Vorjahr sank der weltweite Stromverbrauch – erstmals nach zehn Jahren – um 1,1 Prozent, was sich im Wesentlichen auf die Corona-Pandemie zurückführen lässt. Der nachfolgende Artikel veranschaulicht, welche zehn Staaten aktuell am meisten Strom verbrauchen.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Stromverbrauch im Ländervergleich: Das sind die Länder mit dem höchsten Verbrauch
  3. Verwandte Themen
  4. Weiterführende Links
  5. Jetzt Stromtarif sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • China ist mit weitem Abstand vor den USA der weltweit größte Stromverbraucher.
  • Trotz eines vergleichsweise niedrigen Pro-Kopf-Verbrauchs erreicht Indien im Stromverbrauch-Ländervergleich den dritten Platz.
  • Mit Deutschland (Platz 9) und Frankreich (Platz 10) gehören auch zwei europäische Staaten zu den zehn größten Verbrauchern von Strom.

Stromverbrauch im Ländervergleich: Das sind die Länder mit dem höchsten Verbrauch

Rang
Land
Verbrauch in Terrawattstunden
1 China 6.752
2 Vereinigte Staaten 3.842
3 Indien 1.191
4 Russland 906
5 Japan 905
6 Kanada 556
7 Brasilien 530
8 Südkorea 526
9 Deutschland 489
10 Frankreich 424

Platz 1: China – Der Staat mit dem höchsten Stromverbrauch im Ländervergleich

Mittlerweile entfallen knapp 30 Prozent des weltweiten Strombedarfs beziehungsweise circa 6.750 Terrawattstunden auf China. Dieser Umstand begründet sich jedoch weniger damit, dass das Reich der Mitte mit circa 1,4 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde darstellt. Der Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt nämlich lediglich bei circa 4.000 Kilowattstunden je Jahr. Stattdessen geht der hohe Strombedarf vor allem darauf zurück, dass viele Großkonzerne ihre Produkte in China herstellen (lassen).

Um seinen Energiehunger stillen zu können, setzt China vor allem auf Kohle und Erdöl. Allerdings möchte das Land seine CO2-Emissionen in den nächsten Jahren drastisch reduzieren, weshalb sich der Fokus der Chinesen immer stärker auf erneuerbare Energien richtet.

Platz 2: USA – Bisher noch Fokus auf fossile Brennstoffe

Die Vereinigten Staaten verbrauchten 2020 etwas mehr als 3,8 Billionen Kilowattstunden Strom. Damit liegt das Land zwar deutlich hinter China. Mit 11.700 Kilowattstunden fällt der Durchschnittsverbrauch pro Kopf jedoch viel höher aus.

Aktuell nutzen die USA vorrangig fossile Brennstoffe (insbesondere Erdgas), um Strom zu erzeugen. Insgesamt kommen Erdgas, Kohle und Öl im Strommix auf einen Anteil von 60 Prozent. Erneuerbare Energien und Kernkraft erreichen jeweils 20 Prozent. Da die Stromerzeugung in den Vereinigten Staaten bis 2035 klimaneutral werden soll, treibt das Land den Ausbau regenerativer Energieerzeugungsanlagen jedoch mit großen Bemühungen voran.

Platz 3: Indien – Rasant steigender Strombedarf und zahlreiche Stromausfälle

Indien landet im Stromverbrauch-Ländervergleich auf dem dritten Platz. Allerdings fällt der Pro-Kopf-Verbrauch in diesem Land mit weniger als 1.000 Kilowattstunden je Jahr nur sehr niedrig aus. Dies begründet sich vor allem damit, dass es hier immer noch circa 300 Millionen Menschen gibt, denen kein Strom zur Verfügung steht. Da der Bedarf mitunter höher als die Kapazität der Elektrizitätswerke ausfällt und weil das Versorgungsnetz nicht gut ausgebaut ist, kommt es zudem hin und wieder zu Stromausfällen.

Indien greift bei der Stromerzeugung momentan noch vor allem auf Kohle zurück, die größtenteils importiert werden muss. Allerdings gehören Wind- und Solarenergie bereits jetzt zu den boomenden Wirtschaftssektoren.

Platz 4: Russland – Stromerzeugung vor allem mithilfe von Erdgas

Das flächenmäßig größte Land der Erde nutzt insbesondere Erdgas, um Strom zu produzieren. Mehr als 50 Prozent seines Stromverbrauchs deckt Russland mithilfe des fossilen Brennstoffs. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Erdöl (circa 20 Prozent) und Kohle (circa 10 Prozent). Der Anteil der Kernkraft und der erneuerbaren Energie liegt dagegen bei unter 10 Prozent.

Laut dem Germanwatch-Report zum Klimaschutz gehört Russland zu den Staaten, die durch ihren Umgang mit Energie sehr stark zum Klimawandel beitragen. Der Ausbau regenerativer Energiequellen scheitert hierzulande oftmals an den Interessen der Gas- und Ölbranche.

Platz 5: Japan – Nach Atomkatastrophe Fokus auf fossile Energieträger

Japan verbraucht jährlich etwa 900 Terrawattstunden Strom. Bis zur Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011 produzierten Atomkraftwerke circa ein Drittel des in Japan verbrauchten Stroms. Infolge dieses tragischen Vorfalls entschied sich die japanische Regierung dazu, alle Atomkraftwerke vorübergehend vom Netz zu nehmen. Da nur wenige Reaktoren wieder in Betrieb genommen wurden, deckt das ostasiatische Land seinen Strombedarf aktuell vorwiegend mit Erdöl, Kohle und Erdgas. Der Anteil der erneuerbaren Energien lag 2018 erst bei etwas mehr als 10 Prozent.

Platz 6: Kanada – Einer der weltweit größten Energieexporteure

Kanada besitzt reichhaltige Rohstoffreserven, weshalb das Land zu den weltweit wichtigsten Energieproduzenten zählt. Etwa 20 Prozent der Exporte stellen Energieexporte – vor allem in die Vereinigten Staaten – dar. Im Gegensatz zu anderen Staaten fällt der Energiemix Kanadas deutlich grüner aus, denn über 50 Prozent des erzeugten Stroms stammen aus Wasserkraft.

Da das Land relativ stark vom Klimawandel betroffen ist, hat es schon früh damit begonnen, auf regenerative Quellen zu setzen. Allerdings sind in Kanada die einzelnen Provinzen für die Energiewirtschaft zuständig, weshalb je nach Region unterschiedliche Regeln für die Förderung erneuerbarer Energien gelten.

Platz 7: Brasilien – Stark gestiegener Energiehunger in den letzten Jahren

Mit einem Verbrauch von 530 Terawattstunden ist Brasilien Südamerikas größter Stromverbraucher. Der steigende Energiebedarf begründet sich vor allem mit dem Bevölkerungswachstum und dem mit dem Wirtschaftswachstum einhergehenden Konsumanstieg. Bei seiner Energieversorgung setzt das Land auf alle verfügbaren Energieressourcen. Der Fokus liegt jedoch auf Strom aus Erdöl und Wasserkraft. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energieträger auf 23 Prozent ansteigen. Aufgrund politischer Probleme und einer Wirtschaftskrise liegen viele bereits begonnene Projekt aktuell jedoch auf Eis.

Platz 8: Südkorea – Hightech-Sektor mit hohem Strombedarf

Südkorea ist der achtgrößte Stromverbraucher der Welt und laut den World Energy Statistics von 2020 der viertgrößte Kohle- und Erdölimporteur, der fünftgrößte Produzent von Kernenergie und der sechstgrößte Erdgasimporteur. Allerdings entfallen nur knapp 15 Prozent des verbrauchten Stroms auf Privathaushalte. Das verarbeitende Gewerbe kommt dagegen auf einen Anteil von circa 50 Prozent.

Da Südkorea bis zum heutigen Zeitpunkt vorwiegend fossile Energieträger und Atomkraft nutzt, gehört das Land zu den weltweit größten CO2-Emittenten. Allerdings hat die südkoreanische Regierung bereits angekündigt, den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten zehn Jahren deutlich erhöhen zu wollen.

Platz 9: Deutschland – Das Land aus Europa mit dem höchsten Stromverbrauch

Obwohl Deutschland von seiner Fläche her recht unbedeutend ist, belegt es im weltweiten Ranking den neunten Platz. Der Anteil privater Haushalte am Stromverbrauch liegt nur bei circa 25 Prozent. Der Großteil des verbrauchten Stroms geht auf die Sektoren Industrie (circa 45 Prozent) und Gewerbe (circa 30 Prozent) zurück.

Im Jahr 2020 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der im Inland hergestellten und eingespeisten Strommenge bereits bei 47 Prozent – nach 42 Prozent im Jahr 2019. Etwas mehr als ein Viertel der erzeugten Energie stammte dabei aus Windkraft, womit sie Kohle 2020 als wichtigsten Energieträger abgelöst hat.

Platz 10: Frankreich – Strombedarf vor allem durch Atomkraft gedeckt

Frankreich setzt wie kaum ein anderes Land auf Kernkraft. Etwa 65 Prozent des erzeugten Stromes stammen aus Atomkraftwerken. Das für 2050 gesetzte Ziel der Klimaneutralität möchte der westeuropäische Staat vor allem durch einen niedrigeren Endenergieverbrauch erreichen. Darüber hinaus sollen in den nächsten Jahren aber auch die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Das Ziel der französischen Regierung besteht darin, Strom bis 2030 mindestens zu 40 Prozent aus regenerativen Energieträgern herzustellen.

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