Stromlaufplan
Der Stromlaufplan ist sowohl in der Elektrotechnik als auch in der Elektroinstallationstechnik von Bedeutung. So richtet sich das Dokument meist an Elektro- oder Wartungsfachleute, manchmal aber auch an den Endkunden. Oftmals besteht zudem die Notwendigkeit, einen Stromlaufplan für eine Genehmigungsbehörde anzufertigen.
- Was ist ein Stromlaufplan?
- Die verschiedenen Arten von Stromlaufplänen
- Einen Stromlaufplan lesen
- Einen Stromlaufplan zeichnen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Stromlaufplan bildet eine elektrische Schaltung grafisch ab.
- Meist finden standardisierte Symbole und Formen Verwendung, doch es ist ebenso möglich, einen Stromlaufplan firmenspezifisch oder individuell zu erstellen.
- Während ein Stromlaufplan in zusammenhängender Darstellung Wirkungszusammenhänge sichtbar macht, zeigt ein Plan in aufgelöster Darstellung die Stromdurchlauffolge auf.
- Bei Übersichtsschaltplänen, Installationsplänen und Einliniendiagrammen handelt es sich um vereinfachte Formen des Stromlaufplans, die vor allem einen Überblick liefern sollen.
Was ist ein Stromlaufplan?
Bei einem Stromlaufplan (auch als Schaltbild und Schaltplan bezeichnet) handelt es sich um die grafische Darstellung einer elektrischen Schaltung. Der Plan zeigt den Kreislauf des Stromflusses von der Spannungsquelle zum Verbraucher – beispielsweise eine Lampe oder ein Heizelement – und wieder zurück zur Spannungsquelle. In der Regel stellt ein Stromlaufplan den ausgeschalteten beziehungsweise energielosen Zustand einer Maschine oder Anlage dar. Um Betriebsmittel abzubilden, wird in den meisten Fällen auf genormte Symbole zurückgegriffen. Ausschlaggebend sind in diesem Zusammenhang vor allem drei Normen:
- DIN EN 60617: Grafische Symbole für Schaltpläne
- DIN EN 61082: Dokumente der Elektrotechnik
- DIN EN 61355: Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für Anlagen, Systeme und Einrichtungen
Es besteht jedoch ebenso die Möglichkeit, einen individuellen oder firmenspezifischen Stromlaufplan zu erstellen. Darüber hinaus findet für gewöhnlich ein Bezeichnungssystem Verwendung, das jedem Bauteil eine Identifikationsnummer zuordnet. In der Regel enthält das Dokument außerdem zusätzliche Vermerke, beispielsweise Koordinationsfeldnummern, Typenbezeichnungen von Betriebsmitteln, Leitungen sowie Spannungs-, Strom- und Widerstandswerte.
Wann wird ein Stromlaufplan erstellt?
Einen Stromlaufplan anzufertigen, ist in verschiedenen Situationen erforderlich. Derartige Pläne entstehen beispielsweise bei der Konzeption elektrischer Anlagen, aber ebenso in der Designphase eines Elektrogeräts oder einer Baugruppe. Elektrotechniker benötigen Stromlaufpläne sowohl für den Zusammenbau elektrischer Geräte als auch für die Errichtung elektrischer Anlagen. Zudem ist das Dokument für die Wartung und Fehlersuche bei Störungen von Bedeutung.
Die verschiedenen Arten von Stromlaufplänen
Prinzipiell sind in der Elektrotechnik vor allem Informationen zu Leitungsverbindungen und der Funktionalität einer elektrischen Anlage beziehungsweise eines Elektrogeräts relevant. Allerdings stellen die einzelnen Anspruchsgruppen unterschiedliche Anforderungen an das Dokument. Vor der Erstellung eines Stromlaufplans besteht daher die Notwendigkeit, zu klären, welche Darstellungsform zweckdienlich ist.
Stromlaufplan in zusammenhängender Darstellung
Ein Stromlaufplan in zusammenhängender Darstellung zeigt die Wirkungszusammenhänge einer Schaltung auf. Daher sprechen Fachleute mitunter auch von einem Wirkschaltplan. Die Anordnung der Schaltelemente orientiert sich hier am realen Aufbau des Geräts beziehungsweise der Anlage. Das bedeutet, dass der Plan die mechanische Verbindung der einzelnen Elemente berücksichtigt. Daher findet diese Ausführungsform vorwiegend Verwendung, wenn der räumliche Zusammenhang der Betriebsmittel von Bedeutung ist.
Stromlaufplan in aufgelöster Darstellung
Der Stromlaufplan in aufgelöster Darstellung bildet die elektrischen Funktionen und die Stromdurchlauffolge ab. Die tatsächliche Gestalt und die Lage der einzelnen Schaltelemente spielen bei dieser Ausführungsform keine Rolle. Für gewöhnlich ordnen die Ersteller des Plans den Außenleiter ganz oben und den Neutralleiter ganz unten an. Dazwischen zeichnen sie die Strompfade ein. Da ein Stromlaufplan in aufgelöster Darstellung sehr gut die Funktion einer elektrischen Schaltung aufzeigt, wird vor allem in der Entwicklungsphase und bei der Störungssuche auf diese Form zurückgegriffen.
Übersichtsschaltplan
Übersichtsschaltpläne geben lediglich einen groben Überblick über eine elektrische Schaltung. Diese Form des Stromlaufplans zeichnet sich dadurch aus, dass sie parallellaufende Stränge mit der gleichen Schaltelementabfolge zusammenfasst (eindimensionale Darstellung). Querstriche oder Ziffern geben in diesem Fall Auskunft über die Anzahl der Leitungen.
Installationsplan
Ein Installationsplan weist große Ähnlichkeiten zu einem Übersichtschaltplan auf. Zusätzlich zur elektrischen Schaltung beinhaltet diese Darstellungsform jedoch auch Türen, Fenster und Möbel des entsprechenden Raumes.
Einliniendiagramm
Beim Einliniendiagramm handelt es sich um eine vereinfachte Version des Stromlaufplans. Entsprechende Diagramme kommen vorwiegend in der elektrischen Energietechnik zum Einsatz, beispielsweise beim Bau eines Kraftwerks. Ein Einlinienschaltbild reduziert Stromkreise – auch mehrphasige – zu Linien, wodurch sich die Komponenten eines Systems grafisch darstellen lassen.
Einen Stromlaufplan lesen
Um einen elektrischen Schaltplan lesen zu können, ist es notwendig, die Bedeutung der Symbole und eingezeichneten Linien zu kennen. Da meist standardisierte Schaltplansymbole verwendet werden, lässt sich mit einem Blick in die entsprechende Norm einfach und schnell herausfinden, wofür ein bestimmtes Symbol steht.
Einen Stromlaufplan zeichnen
Wer einen Stromlaufplan erstellen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. In der heutigen Zeit wäre es allerdings sehr ungewöhnlich, professionelle Darstellungen elektrischer Schaltungen per Hand zu zeichnen. Stattdessen greifen Elektroniktechniker auf verschiedene Software-Anwendungen zurück. Im Internet lassen sich sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Programme finden, die branchentypische Symbole beinhalten. Die einzelnen Formen können Nutzer dem Schaltplan für gewöhnlich per Drag-and-Drop aus einer Bibliothek hinzufügen. Allerdings bietet Freeware meist nur eine eingeschränkte Funktionalität. Bei mancher Software darf der Stromlaufplan in der kostenlosen Version zum Beispiel lediglich eine bestimmte Anzahl an Schaltelementen enthalten.
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