Doppeltarifzähler
Doppeltarifzähler – auch Zweitarifzähler genannt – erfassen den Stromverbrauch mit Hilfe von zwei Zählwerken. Wozu braucht man das? Der Doppeltarifzähler kommt immer dort zum Einsatz, wo Kunden einen Hoch- und einen Niedertarif nutzen. Das können beispielsweise Wärmepumpenbesitzer oder Betreiber von Nachtstromheizungen sein. Der Doppeltarifzähler unterteilt so den Stromverbrauch in zwei zeitabhängige Tarife, die jeweils mit einem eigenen Kilowattpreis abgerechnet werden. Die beiden Zählwerke zeichnen diese getrennt voneinander auf, so dass die Kosten korrekt saldiert werden können.
- HT & NT: Hoch- und Niedertarif
- Einführung von last- und zeitvariablen Stromtarifen
- Die Geschichte des Doppeltarifzählers
- Kann ich mehrere Stromanbieter für unterschiedliche Zähler haben?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- In Abhängigkeit zur Tageszeit schaltet der Doppeltarifzähler zwischen Hoch- und Niedertarif hin und her
- Rund 7 Prozent der installierten Zähler sind Doppeltarifzähler
- Smart Meter ermöglichen es, Zählerstände aus der Ferne abzulesen und den Stromverbrauch intelligent zu steuern
HT & NT: Hoch- und Niedertarif
Während tagsüber der sogenannte Hochtarif zur Abrechnung herangezogen wird, erfolgt die Abrechnung nachts nach dem günstigeren Niedertarif. In Abhängigkeit zur Tageszeit schaltet der Doppeltarifzähler zwischen den Zählwerken hin und her. Die Tarifumschaltung ist im Gerät programmiert. In der Regel misst Zählwerk 1 den Stromverbrauch zwischen 6:00 und 22:00 Uhr (Hochtarif), während das andere Zählwerk den Stromverbrauch in den verbleibenden Stunden nach dem Niedertarif erfasst.
Rund 7 Prozent der installierten Zähler sind Doppeltarifzähler. Entsprechende Hoch- und Niedertarife werden überwiegend von den örtlichen Grundversorgern angeboten. Die lokale Grundversorgung ist allerdings sehr teuer. Verbraucher sollten sich deshalb mit einem Stromvergleich nach einem günstigeren Stromanbieter umsehen.
Einführung von last- und zeitvariablen Stromtarifen
Doppeltarifzähler sollen künftig immer häufiger durch intelligente Stromzähler ersetzt werden. Die sogenannten Smart Meter ermöglichen es, Zählerstände aus der Ferne abzulesen und den Stromverbrauch intelligent zu steuern. Darüber hinaus können Smart Meter den Stromverbrauch sekundengenau erfassen, so dass auch last- und zeitvariable Tarife abgerechnet werden können.
Die Einführung der Smart Meter ist im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) geregelt. Seit Anfang 2010 müssen in Neubauten und im Rahmen von Modernisierungen Zähler verwendet werden, die "dem jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln" (§21d EnWG).
Seit dem 30.12.2010 müssen Energieversorgungsunternehmen zusätzlich mindestens einen Tarif anbieten, der Endverbrauchern einen Anreiz zum Energiesparen oder zur Steuerung ihres Energieverbrauchs gibt. Das können sowohl lastvariable oder auch tageszeitabhängige Tarife sein. Allerdings hat der Gesetzgeber diese Vorgabe durch den Zusatz "soweit technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar" (§40 Abs. 5 EnWG) stark abgeschwächt.
Die Geschichte des Doppeltarifzählers
Die ersten Doppeltarifzähler kamen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts auf und dienten der getrennten Abrechnung von sogenanntem Kraft- und Lichtstrom. Dadurch sollte die Nutzung elektrischer Geräte während der Zeiten, in denen weniger Beleuchtung benötigt wird, gefördert werden. Damit sollte der je nach Tageszeit stark schwankender Lichtstromverbrauch kompensiert und die Kraftwerke gleichmäßiger ausgelastet werden. Die frühen Doppeltarifzähler arbeiteten entweder mit einer eingebauten Uhr oder einer externen Umschaltung, die ebenfalls zeitgesteuert, von Hand oder durch andere Geräte erfolgen konnte.
Doppeltarifzähler mit Fernsteuerung
In den 1950er-Jahren begannen die Stromversorger, die leicht zu manipulierende Umschaltung der frühen Doppeltarifzähler durch Rundsteuerempfänger zu ersetzen. Hierbei steuert der Energieversorger die Tarifumschaltung der Doppeltarifzähler direkt über ein Signal, das er der Netzspannung aufmoduliert: Ein Prinzip, das auch moderne Powerline-Adapter für die lokale Internetverbindung über das Stromnetz nutzen. Die neu eingeführte Fernsteuerung der Zähler hatte aber auch Vorteile für den Kunden, denn damit konnten Stromverbraucher wie Boiler für die Brauchwassererwärmung oder Nachtspeicheröfen automatisch in den Niedertarifzeiten ein- und beim Wechsel zum Hochtarif ausgeschaltet werden.
Vom Doppeltarifzähler zum Smart Metering
In den 1970er-Jahren lenkte die erste Energiekrise den Fokus auf das Energiesparen und damit auch auf die effizientere Auslastung von Kraftwerken. Seitdem machte der Fortschritt der Digitaltechnik immer komplexere und detailliertere Abrechnungssysteme für den Stromverbrauch möglich – bereits Mitte der 1980er-Jahre gab es sogenannte Analysatoren, die sechs verschiedene Verbräuche erfassen konnten. Den aktuellen Stand stellen voll elektronische EDL21-Zähler dar, deren Leistungsumfang im §21 des Energiewirtschaftsgesetzes festgelegt ist.
Kann ich mehrere Stromanbieter für unterschiedliche Zähler haben?
Wer zwei getrennte Zähler hat, beispielsweise einen Zähler für den Haushaltsstrom und einen für die Wärmepumpe, kann sich auch von zwei unterschiedlichen Stromanbietern versorgen lassen. Die Zähler selbst bleiben im Besitz des örtlichen Netzbetreibers, der für die Wartung oder bei Störungen auch der Ansprechpartner vor Ort bleibt.
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