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Homöopathie ist eine umstrittene Behandlungsmethode, die viele Befürworter anwenden und ebenso viele Gegner kritisieren. Denn Studien zweifeln die medizinische Wirksamkeit der homöopathischen Medikamente an. Das Heilverfahren wird von ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern angewendet. Wer sich für die regelmäßige homöopathische Behandlung interessiert, sollte sich über eine passenden Krankenzusatzversicherung informieren. Schließlich deckt die gängige Krankenversicherung keine Kosten für die Behandlung bei einem Heilpraktiker.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Homöopathie – Eine alte und umstrittene Heilmethode
  3. Was ist Homöopathie und wie funktioniert sie?
  4. Wirken homöopathische Arzneimittel?
  5. Wer übernimmt die Kosten?
  6. Wann lohnt sich eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung?
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Private Krankenzusatzversicherung: Vergleich der Tarife

Das Wichtigste in Kürze

  • Homöopathie ist ein Heilverfahren, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bestätigt ist.
  • Trotz der nicht beweisbaren Heilwirkung schwören viele Patienten auf Homöopathie.
  • Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten; Patienten können zudem eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren abschließen.

Homöopathie – Eine alte und umstrittene Heilmethode

Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann begründete die Methode im frühen 19. Jahrhundert. Er formulierte das homöopathische Ähnlichkeitsprinzip, demgemäß die Symptome eines Kranken am besten mit den Mitteln zu bekämpfen sind, die bei gesunden Menschen ähnliche Symptome auslösen würden – allerdings in einer nach einem speziellen Potenzierungsverfahren so stark verdünnten Form, dass vom Wirkstoff der Ursprungssubstanz nahezu nichts mehr enthalten ist.

Obwohl die Wirksamkeit homöopathischer Mittel nicht erwiesen ist, haben viele Patienten dennoch den Eindruck, sie würden ihnen helfen. Einige Krankenkassen übernehmen inzwischen sogar die Kosten für homöopathische Behandlungen. Zudem sind Zusatzversicherungen verfügbar, welche die Kosten für den Besuch beim Heilpraktiker sowie für homöopathische Arzneimittel abdecken. Bei Verivox erfahren Interessierten mehr über die Geschichte und potenzielle Wirksamkeit von Homöopathie sowie über die Möglichkeiten der Kostenübernahme.

Was ist Homöopathie und wie funktioniert sie?

Zur Zeit des Homöopathie-Begründers Hahnemann waren aus heutiger Sicht fragwürdige Therapiemethoden wie Aderlass oder Brechkuren üblich, die noch dem Mittelalter entstammten. Der Wunsch nach einer alternativen Medizin verwundert vor diesem Hintergrund nicht. 1810 veröffentlichte Hahnemann sein Grundlagenwerk zur Homöopathie, das „Organon der rationellen Heilkunde“. Darin prägte er den Begriff Homöopathie (von griechisch ‚homoios‘ für „gleich“ und ‚pathos‘ für „Leid“) als Bezeichnung für die Methode, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen.

Ein ausführliches Anamnesegespräch leitet die homöopathische Behandlung ein, welche bis zu zwei Stunden dauern kann. Auf Grundlage der ermittelten Symptome kann der Arzt oder Heilpraktiker ein homöopathisches Medikament verordnen, das in unverdünnter Form bei einem Gesunden dieselben oder ähnliche Symptome hervorrufen würde. Den extrem stark gelösten Wirkstoff kann der Patient in Form von Tropfen oder Globuli einnehmen. Welche Arzneimittel zu welchen Symptomen passen, listen sogenannte Repertorien auf.

Die Wirkstoffe, in der Homöopathie als „Urtinkturen“ bezeichnet, werden „potenziert“. Das heißt, sie werden mit Wasser, Alkohol oder Milchzucker verdünnt – je nach Darreichungsform durch Verschüttelung oder Verreibung. Es können verschiedene Verhältnisse hergestellt werden; am gebräuchlichsten sind D- und C-Potenzen, also die Potenzierung in Zehner- oder Hunderterschritten. Bei geringer Verdünnung bleiben kleine Mengen des Wirkstoffs erhalten. Hohe Potenzen hingegen enthalten nur noch so wenige Moleküle der Heilsubstanz, dass ihre Relevanz zu bezweifeln ist. Der Homöopathie-Lehre nach erhöht sich jedoch die Wirksamkeit eines homöopathischen Mittels umso mehr, je höher die Potenzierung ist. Zudem soll das zur Verdünnung verwendete Wasser eine „Erinnerungsfähigkeit“ haben (sich an den Wirkstoff „erinnern“), die jedoch bislang nicht nachgewiesen werden konnte.

Wirken homöopathische Arzneimittel?

Die Wirksamkeit homöopathischer Mittel ist umstritten. Zahlreiche Studien beweisen, dass sie bestenfalls einen Placebo-Effekt haben können. Diejenigen Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kommen, entsprechen in der Regel nicht den wissenschaftlichen Standards und Qualitätsansprüchen, die im Allgemeinen an solche Studien gestellt werden. Eine Wirkung, wie sie die Lehre der Homöopathie verspricht, ist zumindest nicht nachweisbar. Die Homöopathie wird daher auch den Pseudowissenschaften zugeordnet.

Obwohl den homöopathischen Behandlungen ein Placebo-Effekt nachgewiesen werden kann, empfinden viele Patienten sie trotzdem (oder gerade deshalb) als hilfreich. Das hat möglicherweise auch mit dem langen und ausführlichen Anamnesegespräch zu tun, infolge dessen der Arzt oder Heilpraktiker das Befinden eines Patienten oft besser einschätzen kann als nach einer herkömmlichen schulmedizinischen Untersuchung. In dessen Verlauf lernen sich die Patienten oft auch selbst besser zu verstehen, passen ihr Verhalten entsprechend an und lindern so die Symptome, beispielsweise einer Unverträglichkeit. Viele Erkrankte empfinden homöopathische Arzneimittel auch als gute Ergänzung zu schulmedizinischen Therapien. Bei Verdacht auf eine ernsthafte Krankheit sollten sich Betroffene aber in jedem Fall in evidenzmedizinische Hände begeben.

Die schulmedizinische und die homöopathische Behandlung unterscheiden sich in ihrem Arzneimittelbild. Während die Schulmedizin mit ihren Medikamenten und Heilmethoden versucht die Symptome und Beschwerden zu lindern, nimmt die Homöopathie eine Verschlimmerung in Kauf. Diese sogenannten Erstverschlimmerung unterteilt sich wiederum in die gute und die unerwünschte Verschlimmerung. Unerwünscht ist dabei eine absolute Verschlimmerung der Erkrankung, wobei eine gute Verschlimmerung zwar das Hauptsymptom intensiviert, dafür aber andere Beschwerden gleichzeitig lindert.

Wer übernimmt die Kosten einer Homöopathie-Behandlung?

Da viele Patienten trotz der nicht bewiesenen medizinischen Wirksamkeit auf Homöopathie schwören, übernehmen oder bezuschussen inzwischen einige Krankenkassen die Kosten für Behandlung und Medikamente. Manche Kassen zahlen auch nur für die Behandlung oder nur für die Medikamente. Oft legen sie zudem einen jährlichen Höchstbetrag für die zu übernehmenden Zahlungen fest. Die Patienten müssen zu einem zugelassenen Arzt gehen – den Besuch beim Heilpraktiker schließen die wenigsten Krankenkassen ein. Wer häufig homöopathische Behandlungen und Arzneimittel in Anspruch nehmen möchte, sollte sich nach einer Zusatzversicherung umsehen, die mehr Kosten übernimmt, auch diejenigen für den Besuch eines Heilpraktikers.

Wann lohnt sich eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung?

Homöopathie bieten nicht nur ausgebildete Ärzte, sondern vor allem viele Heilpraktiker an. Wer Letztere aufsuchen möchte, muss die Behandlung entweder selbst bezahlen oder eine Heilpraktiker-Versicherung beziehungsweise eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren abschließen. Die Versicherung kommt häufig auch für höhere Behandlungs- und Arzneikosten beim Arzt auf als die Krankenkasse. Allerdings werden beispielsweise Laborkosten oft nicht übernommen. Für Blutuntersuchungen sollten Patienten daher zu einem Arzt gehen, der in den Abdeckungsbereich der Krankenkasse fällt. Die Kosten für den Versicherungsnehmer belaufen sich im Durchschnitt auf etwa 20 bis 25 Euro im Monat. Bei Verivox können Interessierte verschiedene Tarife für Krankenzusatzversicherungen mit Heilpraktiker- und Homöopathie-Leistungen vergleichen.

Private Krankenzusatzversicherung: Vergleich der Tarife

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